Erlebnis-Stadion.de

Der Sommer beginnt, Dynamo gewinnt! Fast.

Was für ein Morgen war das denn? Die mich wach kitzelnden Sonnenstrahlen sollten von nun an treuer Begleiter des Tages werden. Dies erleichterte mir natürlich auch ungemein das Aufstehen nach der langen Kneipennacht in Altkötzchenbroda. Um pünktlich zum Treffpunkt bei Thomas anzutraben, blieb mir aufgrund einer Verkehrsstörung keine andere Wahl, als mich per Anhalter chauffieren zu lassen. Zu meinem Erstaunen hielt auch gleich das erste Vehikel am Fahrbahnrand an, um dem im schlichten schwarz gekleideten Radebeuler den Tag zu retten. Nach bissel Morgensport in Thomas seinem Revier angekommen, versorgte ich mich auch gleich an hiesiger Tankstelle mit dem Nötigsten für solch einen heißen Tag. Nach dem Einsammeln schnell am Mietwagenhändler des Vertrauens angekommen, begann das Warten... Auf ein Auto und auf die restliche Besatzung. Letztere hört auf die Namen gossnjunge und scooby. Bei Fahrzeugübergabe war die Mängelliste der guten Frau irgendwie üppiger als eine IKEA-Gebrauchsanweisung. Nicht gerade luxuriös, bedenke man, dass die Lautsprecher arg in Mitleidenschaft gezogen waren sowie die Klimaanlage nicht ihren Namen verdient. Aber auch darüber konnte man hinweg sehen.

Zeitprobleme gab es diesmal nicht, was sich doch deutlich positiv auf die Stimmung aller auswirkte. Zwischenstopp zur Besatzungskomplettierung im idyllischen Mutzschen, wo wir die von Mutti gesundgepflegte Stefka ins Auto baten. Die nächste Pause war erst im Schnell-Restaurante mit den leckeren 1 €-Produkten. Nach den 2211 Burgern war man dann gut versorgt und konnte sich der Spielvorbereitung widmen, was in meinem Fall in flüssiger Form zu verstehen ist. Am Stadion angelangt, begann die Zeit der lustigen Ordner. Bei der Anfahrt auf den Parkplatz wurden wir Paderborn zugeordnet. Nicht schlecht, sehr amüsant, jedoch nicht ganz richtig würde ich meinen, was er dann auch bald einsah. Amüsant...mhhh...Das Wort passt auch auf die ca. 30 Gestalten vor dem Heimeingang, welche in ihrem Gürteltaschen-über-die-Schulter-Outfit klar als Bremer identifiziert werden konnten und unsererseits etwas belächelt wurden. Diese blieben aber brav auf ihren 4 Buchstaben sitzen und somit begab man sich zum Gästeeingang. Dort wartete ein Ordner der Marke "Was mache ich eigentlich hier" am Blockeingang. Auf die Frage, ob ich denn ein Ticket habe, bekam dieser meine ehrliche Antwort "NEIN" zu hören und antwortete doch tatsächlich: "Dann bitte hier rein" und schon war ich im Gästeblock. So eine Gastfreundschaft wünsche ich mir doch überall. Die Zeit bis zum Anstoß wurde mit einem Pivo und dem Umfunktionieren der Stehplätze in Sitzplätze überbrückt.

Die Bombe platzt, das Spiel beginnt, mit Zucker und Zimt! Auf der Heimseite waren es ca. 1.000 Hanseln, wobei ein paar mit durchgehendem Fahnenschwenken und auch bissel Singsang die 90 Minuten verbrachten. Angekommen ist davon im Gästesektor allerdings nix. Wir hingegen, sicherlich auch wetterbedingt, legten einen recht ansprechenden Support hin. Es wurde des Öfteren brachial laut unter dem Dach des Weserstadion-Gästebereiches. Dann war Halbzeit und Biernachschub musste her, koste es auch 4,50 € incl. Pfand, aber was soll´s. Ob es die Preise oder der enorme Konsum waren, die Glatze den Rest gaben, ist mir unbekannt. Fakt war jedoch, dass er bei seinem kleinen Nickerchen aus dem Schlaf gerissen wurde, durch herbeieilende Sanitäter. Gerufen durch ein kleines blondes, ca. 16-jähriges Wessimädel, das sich wohl zum 1. Mal in seinem Leben in einem Gästeblock mit Dynamo befand. Folglich verbal heftigst attackiert, tat sie mir am Ende FAST leid, hätte ich sie mir doch gern mal etwas leichter bekleidet angeschaut, hehe. Aber genug mit meinen Fantasien, starten wir doch in Halbzeit 2. Stimmung auch hier wieder topp und als man später noch eine Luftballonchoreo durchführte, konnte ein sehr geiler Dauersupport incl. Luftballonschwenken hingelegt werden. Ein neues Lied fand ebenfalls seine Blockpremiere, ist aber meiner Meinung nach noch ausbaufähig. 1:1 hieß es am Ende, was weder gut noch sehr schlecht ist. Einen kleinen Aufreger gab es noch kurz nach Spielende, als jemand doch recht heftig von den Ordnern abgeführt wurde. Nach dem Spiel bewegte man sich mehr oder weniger geschlossen gen Parkplatz, was auch eine Überschneidung mit dem Ausgang des Heimbereiches bedeutete. Die Bremer zeigten sich am heutigen Tage etwas angriffslustiger als 2 Jahre zuvor, denn diesmal pöbelte man nicht hinter einer Scheibe, sondern arbeitete sich bis zur Bullen-Schutz-Kette vor…

Danach war Heimfahrt angesagt. Die Sonne gepaart mit ein paar Pivo versetzten mich in einen recht gesprächsbedürftigen Zustand, was die Besatzung doch ab und an schmunzeln ließ. Ganz so schlimm kann es allerdings nicht gewesen sein, denn ein Vorschlag wurde recht Zeitnah umgesetzt. Mit Halten in Mutzschen und am Dresdner Hauptbahnhof wurde das Vehikel ausgeleert und Thomas kümmerte sich noch um dessen fachgerechte Entsorgung beim uns wohl nicht mehr ganz vertrauenden Mietwagenanbieter. Mein Abend endete auf einem Radebeuler Balkon, zumindest geistig. Mit fremder Hilfe bewegte sich dann auch mein Körper ins traute Heim. Schöne Auswärtsfahrt kann ich da nur sagen - mehr davon bitte!

Der Radebeuler