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Wasserschlacht zu Pesterwitz

Da die üblichen Verdächtigen verhindert waren oder sich wie Thomas nicht eher loseisen konnten, hieß es am Freitagabend Zweite statt Erste, Pesterwitz statt Meuselwitz. Pesterwitz gehört zu Freital und grenzt an den Dresdner Stadtteil Altfranken. Die Sportanlage des SV Pesterwitz befindet sich direkt an der Stadtgrenze, genauer gesagt auf der Stadtgrenze. Wer den Stadtplan zu Rate zieht wird feststellen, dass der Fußballplatz eindeutig auf dem Gebiet der Landeshauptstadt liegt. Der Eingang zur Sportanlage hingegen befindet sich in Freital, weswegen der Ground unter F einzuordnen ist. Der weite Blick über das nebelverhangene Elbflorenz weckte dennoch heimatliche Gefühle.

Grenzwertig war auch der Zustand des Platzes, hatte es doch kurz vor Spielbeginn noch einmal heftig geschüttet. Ein normales Testspiel wäre wahrscheinlich abgesagt worden. Aber heute wurde ja groß „10 Jahre Tennis in Pesterwitz“ gefeiert, da mussten die Jungs eben trotzdem ran. War schon lustig anzusehen, wie es bei jedem Schritt in alle Richtungen spritzte. Erheiterung war auch garantiert, wenn der Ball mal wieder in der riesigen Pfütze an der Seitenlinie gelandet war. Während die Amateurkicker beherzt ins Nasse traten, übten sich die Stars der Zweiten teilweise artistisch darin, das Spielgerät mit trockenen Füßen zu erreichen. Oder sie warteten einfach, bis der Ball von alleine zurück geschwommen kam.

Den widrigen Umständen zum Trotz zeigten die Youngster, was sie draufhaben und schraubten das Ergebnis in der zweiten Hälfte noch ordentlich in die Höhe. Gegen Ende der Partie gab es zudem noch eine nicht ganz jugendfreie Pyroshow der Zaungäste zu bestaunen, die den Stadion-/Dorffestsprecher zur Durchsage seines Lebens nötigte. Dann war Schluss und pünktlich zum Abpfiff setzte zum Leidwesen der beschwingt aufspielenden Blaskapelle auch der Regen wieder ein. Während sich Thomas noch ein wenig unters Volk mischte, ging es für mich schnurstracks zurück über die imaginäre Grenze nach Freital zum Auto.

Weltenbummler