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Allez allez allez: c'est le son de l'année #16

Nach dem Fünftligaspiel am vergangenen Wochenende fehlte mir noch die 6. Liga, um in den ersten sieben Ligen in Frankreich mindestens ein Spiel gesehen zu haben. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und so ging es am Feiertag (Tag des Sieges) mit der Bahn ins benachbarte Département Jura. Die Fahrt führte durch die Ausläufer des Juragebirges, an deren Hängen sich das bekannte Weinbaugebiet Côtes du Jura erstreckt. Es ging vorbei an endlosen Reihen von Rebstöcken, bis schließlich Lons-le-Saunier erreicht war. Vom Bahnhof noch ein viertelstündiger Fußmarsch, dann kam auch schon das Stadion in Sicht.

Schon von weitem war das imposante Eingangstor auf der Rückseite der Haupttribüne zu sehen und ich wusste, dass ich mal wieder nichts falsch gemacht hatte. Noch höher schlug das Herz, als ich nach Betreten des Grounds die abgeranzte Holztribüne auf der Gegengeraden erblickte. Dazu noch ein schön weitläufiges Areal mit Geländer und flachen Graswällen in den Kurven. Herrlichst! Zunächst zog mich die gesperrte Holztribüne wie magisch an. Erst nachdem ich das Teil von allen Seiten inspiziert hatte, sah ich mich noch mal um. Und erst jetzt fiel mir auf, dass sich hinter einem Tor ein bewaldeter Hang erhob, an dessen Kamm eine mittelalterlich anmutende Silhoutte mit verschachtelten Häusern und einer Kirche thronte.

Nachdem ich die ganze Szenerie ausgiebig abgelichtet hatte, nahm ich zufrieden auf der Haupttribüne Platz und widmete mich ein wenig dem Spiel. Lons-le-Saunier, die ich im vergangenen Jahr schon mal auswärts im Pokal bei Vesoul gesehen hatte, traf heute mit PS Besançon auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Dementsprechend hitzig ging es zur Sache. Nachdem Besançon in der zweiten Hälfte ausgeglichen hatte, stand das Spiel auf des berühmten Messers Schneide. Die Emotionen kochten hoch und es kam zu Rudelbildungen. Erst als die Trainer ihre Spieler zur Ordnung riefen, beruhigte sich das Ganze wieder. Am Ende gab es aber trotz großem Kampf keinen Sieger.

Zu guter Letzt weckte an der Haupttribüne noch einen Aufkleber der „Jeune Garde CSF“ mein Interesse, da ich diese spontan nicht zuordnen konnte. Die anschließende Recherche ergab, dass es sich dabei um eine Gruppierung aus dem 50km entfernten Frasne handelt, die ihren Heimatverein in der 8. Liga unterstützt. Das Ganze unter dem Einsatz von Tifo und ordentlich Pyro. Schade, dass ich dies erst jetzt erfuhr, da hätte ich schon gern mal vorbeigeschaut. Doch mir blieb nur noch eine Woche in Frankreich und für das Wochenende war zum Abschied noch ein letztes Kracher-Spiel eingeplant. Dazu bald mehr…

Weltenbummler