1. FC Union Berlin vs 1. FC Dynamo Dresden
- Datum 28.04.2007, 13.30 Uhr
- Ort Berlin
- Stadion Stadion An der Alten Försterei » Besuchte Spiele
- Liga Regionalliga (Nord)
- Ergebnis 2 : 1 (2 : 0)
- Zuschauer 12.024
Die "Botschafter Dresdens" zu Gast in der Hauptstadt
06:30 Uhr... Der Wecker klingelt, aber macht er das nicht jeden Tag? Egal, irgendeinen Grund wird er schon wieder haben. Nach 20 Sekunden kommt dann die Eingebung. Ach ja, nach Berlin sollte es doch heute gehen. Ein Sonnenstrahl wies mir den Weg ins Bad und dort kam auch die Erinnerung an den vorangegangenen Abend zurück. Der Geruch von leckerer Bratwurst, Knoblauch, Bier und Zigaretten schwebte noch in der Luft - vermutlich von den am Boden verstreuten Klamotten ausgehend. Nach 'ner Katzenwäsche und Ankleiden sollte es dann auch schon zum Hauptbahnhof gehen. Auto abgeparkt und alles Überflüssige verstaut, war man pünktlichst 7:30 Uhr bereit zur Bierübernahme, die aufgrund einer kleinen Verspätung des "Lieferanten" beängstigend lange auf sich warten lies. Zusammen mit Thomas, gossnjunge, scooby, Enrico und Ludi, erhaschten wir nach kurzer Karten- und Gepäckkontrolle Sitze im 1. Entlastungszug. An unserer Seite heute ein besonderer Gast - Attila, vom Hause Újpester und zwei Stunden vorher aus Budapest angereist, um sein 6. Saisonspiel der SGD zu sehen. Da dieser weder Englisch noch Deutsch spricht, sollte sich die Kommunikation bisweilen schwierig gestalten, aber sie gelang.Der Zug fuhr an, das Lok- und Zugpersonal begrüßte die Reisenden und ehe man sich versah, war schon der erste Raucherhalt erreicht. Recht flink musste auch eingesehen werden, dass die Kalkulation des Bier-Verbrauchs etwas eng bemessen war, aber was soll's. Ohne besondere Vorkommnisse wurde der Bahnhof Berlin-Schönefeld erreicht, wo ein Umstieg anstand. Nach brachialer akustischer Reviermarkierung ertönte ebenfalls recht laut der an diesem Tag so besonders hochgespielte Ausruf "Jubel in Berlin" oder so ähnlich. Dies rief die bis dahin ruhige Staatsmacht auf den Plan und es gab ein kurzes Gerangel. Also schon mal nett von Team Green begrüßt, ging es durch den Bahnhofstunnel zur etwas kapazitätsärmeren Berliner S-Bahn, welche uns zum Zielbahnhof Berlin-Spindlersfeld karrte. Der mit 2,3 km angegebene Fußmarsch durch die zugegeben schöne Köpenicker Altstadt konnte beginnen. Dabei durfte man Zeuge der noch recht jungen Deeskalationstaktik in Form eines Lautsprecherwagens mit Pauschal-Urlaubs-Animateur sein. Sollte man Weinen oder Lachen? So richtig entscheiden konnte ich mich da irgendwie nicht. Anders dagegen das Verhalten Einzelner, die sich auf das Ganze auch noch einließen und sich kaum daran störten. Angefangen bei lächerlichem Gerede, so wurden wir zu "Botschaftern der Stadt Dresden" ernannt, gipfelte das Schauspiel darin, dass die Cops mit uns eine UFFTA durchführen wollten. Mir fehlen da die Worte, ganz ehrlich. Zum Glück wurde dies durch beherztes Eingreifen der nicht Ferngesteuerten verhindert. Kurz vorm Gästeeingang dann eine Verengung, welche den Mob zum Stoppen zwang, da nun mal nicht alle gleichzeitig durchpassen. Gefundenes Fressen für die z.T. gut motivierten Berliner Einsatzkräfte, mal kurz ihre Macht zu demonstrieren. Nur wenige Sekunden nach dem Anhalten packten mich zwei der insgesamt 1.350 (!) an diesem Tag agierenden Cops und zerrten mich zu einem Einsatzwagen. Nach ein paar "sehr netten" Takten, 'nem Privatvideo und einem abschließenden Schlag auf den Hinterkopf ließ man mich wieder gehen.
Im Stadion angekommen wurde Cola präferiert, um die Stimme noch etwas zu ölen, da mir alkoholfreies Bier gänzlich fremd ist und auch bleiben soll. Im Block dann ca. 2.900 Gleichgesinnte. Ein paar Leute, die mit Zug 2 angereisten wollten, fehlten. Nach kurzem Rumhorchen die Info, es wären ca. 150 Personen nicht ins Stadion gelassen worden. Nur einige Wenige konnten sich dennoch in die Alte Försterei durchschlagen. Sowohl dies als auch die prasselnde Sonne galt es nun zu verkraften. Und da waren auch noch die offiziell ca. 9.000 Unioner (kann gar nicht sein, waren mehr), welche es auf den Rängen zu bezwingen galt. Zu Beginn des Spiels gelang das auch sehr gut, aber es war leider nicht von kompletter Dauer. Wie zuletzt in Bremen gab es eine Luftballonchoreo zu bestaunen, die sehr gut glückte. Klatscheinlagen und die üblichen einfachen Lieder wurden nahezu vom ganzen Block getragen, was auch der Heimpöbel entsprechend honorierte. Des Weiteren wurden zwei Spruchbänder präsentiert, welche sich auf Graffitis im Stadionumfeld bezogen und den Sieg der SGD prophezeiten. Beim Spielstand von 0:2 aus unserer Sicht vielleicht zum falschen Zeitpunkt. Die Mannschaft zeigte sich nach dem Wechsel deutlich engagierter und arbeitete sich die eine oder andere Torchance heraus. Lediglich die Unterbringung des Spielgerätes im Netz der Wuhlheider gelang nur ein einziges Mal. Der Unioner Anhang zeigte zwei ganz ordentliche Choreos (siehe Bilder), konnte allerdings - gemessen an der Masse - supportmäßig nicht 100% überzeugen. Die selben Lieder wie wir und das Ganze nur selten wirklich brachial. Die kreativen Songs auf unserer Seite gingen diese Woche leider nicht ganz so gut über die Lippen wie in Bremen, schade eigentlich.
Schlusspfiff - das Spiel der Spiele, mit Sicherheitsstufe 1 und den größten Befürchtungen sämtlicher Tageszeitungen, war ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Da dürften sich einige mediale Herrschaften etwas geärgert haben. Nach Hause sollte es nun gehen, doch war noch ausreichend Zeit, um die Getränkeversorgung für die Rückfahrt zu sichern. Da man sich im hermetisch abgeriegelten Köpenick relativ frei bewegen konnte, verteilte sich der Mob auf die verschiedenen Kneipen, Imbissbuden, Drogerie- und Supermärkte. Unioner waren sowohl vor als auch nach dem Spiel nicht zu sehen. 9.000 Leute und keiner wohnt in Köpenick?! Auf ging's dann zum Bahnhof, wo auch schon das Team Green/Schwarz mit Kontrollen von Ticket und Gepäck wartete. Das Tempo lies zu wünschen übrig und so kam es zwangsläufig zu Drängeleien von hinten und etwas Geschubse mit den Behelmten. Nach 1, 2 Minuten war auch dieser Spuk vorbei und es ging ohne weitere Zwischenfälle in die S-Bahn. Dasselbe Spiel wie hinzu mit Umstieg in Berlin-Schönefeld. Auch im Sonderzug wieder 'nen guten Sitzplatz ergattert, widmeten wir uns unserem ungarischen Gast und hatten eine amüsante und interessante Rückfahrt. Alles in allem ein schöner Ausflug, bis auf das Ergebnis und die Aussperrungen einiger.
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