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Der schwarze Jagdbomber flog dann wie von Sinnen quer durch die Walachei, vorbei an tiefergelegten 601ern, gen Grenzklitsche Görlitz. Durch akute Ortsunkenntnis wurde die nächste halbe Stunde mit Autosightseeing verbracht, ein Riesen-Spaß. Nach überstandener innereuropäischer Gesichtskontrolle, `n bissel Stau und den unzähligen, aufhängungszermürbenden Bahnquerungen kam man mehr als überpünktlich in Lubin an. Nach Foto- und Einkaufshalt ging's zum Stadion Górniczego Osrodka Sportu. Dort angekommen, musste man erst mal die schier endlosen Schlangen an den Kassen verkraften, aber Thomas fand einen Schlupfwinkel, welcher die Wartezeit erheblich verkürzte. Also für 15 Zl. rein in die schrottige Bude und 1. Liga Fußball gucken. Das Stadion selbst ist ein typischer vergammelter Ostblockground mit teilweise nur aufgelegten Banklatten und Pfefferkuchenstufen. Im ungeliebten Heimatland wäre dieses Baudenkmal schon längst komplett gesperrt.

Um die nächsten zwei Stunden zu füllen, hatte man Wisla Krakow nach Lubin eingeladen, ca. 250 sogenannte "Fans" aus Krakow hatten wohl ebenfalls davon Wind bekommen und fanden sich im Gästeblock ein. Die insgesamt 8.500 Zuschauer sahen ein schwaches Spiel des amtierenden Meisters und in Folge dessen brachte Wisla die frühe 0:1-Führung ohne große Probleme über die Zeit. Anders sah es jedoch auf den Rängen aus, die Ultras/Hools von Zaglebie begannen mit einer ansprechenden Zettelchoreo in den Vereinsfarben und recht lautem Sing Sang, besonders enthusiastisch lies man die Freunde aus Poznan und Polkowice hochleben. Wisla antwortete mit einigen geschlossen vorgetragenen Schlachtrufen und einer leider unverständlichen Choreo in Form einer Blockfahne. In der Pause wurden auf der Gegengeraden etliche Fahnen und Schwenker verteilt, welche in Verbindung mit einer großen "Zaglebie" Blockfahne bestimmt eine schicke Choreo abgegeben hätte. Doch hatte wahrscheinlich niemand der Gegengeraden gesagt, dass man Fahnen wedeln muss, Schade. Sonst passierte nichts erwähnenswertes und das Spiel ging mit großen Schritten dem Ende entgegen.

Nach dem Abpfiff ging's gemütlichen Schrittes zum Auto und noch in der 1. Stunde des 5.8. erreichte man Dresden.

Sancho