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Zypern 2011

Als Mitte November gebucht wurde, hatte man noch keine Ahnung, dass uns Frau Holle einen Strich durch die Rechnung ziehen will. Denn das Spiel gegen Braunschweig fiel aus und musste natürlich an dem Zypern-Wochenende wiederholt werden. Nach langem hin und her überlegen entschieden sich Cliff, Tommy und ich, trotzdem zu fliegen. Freitag früh ging's ab zum Flughafen und via Frankfurt landeten wir kurz vor 4 bei Sonnenschein und 20 Grad in Larnaca. Tommy und ich ab zur Mietauto-Übernahme und Cliff erstmal am quatschen mit jemandem, den er vor 3 Jahren in Estland zum letzten Mal sah. Das Kultige dabei: Tommy saß im Flugzeug neben ihm und Cliff nur `ne Reihe dahinter. Nach kurzem Smalltalk verabredete man sich für abends und fuhr erstmal zum Appartement. Anschließend ein bissl am Strand gelatscht und ein paar Stunden in `nem Pub versickert.

Nach einer unruhigen Nacht (Nein Cliff, es liegt nicht am Bier) ging es kurz übern Markt, um sich danach wieder mit unserem Wegbegleiter zu treffen. Erstes Ziel heute war das Antonis Papadopoulos Stadion, die Heimat von Famagusta. Die Stadt liegt eigentlich in Nordzypern, aber nachdem die Türken gekommen waren, flüchtete man vor über 30 Jahren nach Larnaca. Danach noch zum Fotografieren zum Stadio Ammochostos und nach Dalli. Als alle Wünsche erfüllt waren, ging's nach Nicosia. Erste Station war das Neo GSP, was direkt an der Autobahn liegt und nicht zu übersehen ist; ebenso wenig wie eine riesige Nordzypern-Flagge an einer Bergkette im Norden der Insel. Am Stadion, in dem am Abend das Derby stattfinden sollte, war total tote Hose, keine Sau war da, geschweige denn ein Hinweis zum Kartenverkauf. Also leicht angepisst in de Stadt. Parkplatzsuche gestaltete sich auch wieder spannend, erst durch ein Parkhaus geirrt, was wohl bloß für einen Smart gedacht war und dann nur Einbahnstraßen hin und her, fand man bei 'nem netten Opi ein Plätzchen. Altstadt macht einiges her, viele gemütliche Gassen und Läden und dann die Ledrastraße lang, war auf einmal Mitten im Getümmel der Einkaufsstraße der Grenzübergang. Die Türken nehmen die Sache da ziemlich ernst, mit 'ner Uzi in der Hand und auf Sandsäcken stehend wird alles penibel überwacht. Nach Persoabgabe und Visa ausfüllen durfte man rüber. Auf den ersten Blick war alles so wie drüben, aber als wir 'ne Seitenstraße zu zeitig abbogen, sah die Sache schon ganz anders aus, in Rumänien ist's kaum schlechter.

Nach etwa 2 km erblickte man das Ruso Stadion, zu dem wir die letzten Meter im Laufschritt bewältigen mussten, da ein übles Gewitter aufkam. Fantechnisch war hier tote Hose, wen wundert's bei 200 Zuschauern. Das Stadion mit einer überdachten Tribüne, sonst nix weiter, aber hatte trotzdem was. Spielerisch war es unterstes Niveau, bei jeder Berührung flog einer hin und wälzte sich zehn Minuten und auch sonst entsprach das allerhöchstens Landesliga. Nach 90 Minuten ertönte der Pfiff und schnellen Fußes ging es wieder über die Grenze zum Auto.

Ritter