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Alle Wege führen nach Rom

Nach der überraschenden Absage der Heidenheim-Partie hatte man Muße zu bequatschen, was sich am Wochenende des Auswärtsspiels in Saarbrücken noch so anstellen lässt. Spielpläne und Flugangebote wurden gecheckt und da bekanntermaßen alle Wege nach Rom führen, fiel die Wahl auf die italienische Hauptstadt. Kurz entschlossen machte man die Flüge klar. Unsere Goldfüße hatten an jenem Freitagabend in Saarbrücken mal wieder einen schlechten Tag, nun gut, darum geht's hier nicht. Aus dem Saarland fuhren wir zunächst nach Frankreich. Hier relativ günstig im Formel-1-Hotel Straßbourg-Lampertheim genächtigt und am nächsten Morgen gen Baden-Airpark aufgebrochen. Auf dem Weg dahin philosophierte man kurz darüber, warum es am Ende einer Arbeitswoche die einen in den Einkaufspark, die anderen mal so nach Rom zieht. Die Antwort möge jeder für sich finden. In luftiger Höhe den Bodensee genossen, landeten wir nach angenehmem Flug leicht verspätet in Rom-Ciampino. In der Ankunftshalle lief uns die Mannschaft von Schachtjor Donezk über den Weg, welche nächsten Mittwoch in der CL gegen die Roma auflaufen sollte.

Na dann mal los in die Mutter aller Städte. Per Bus ging es zur U-Bahn, die man an der Station Spagna verließ. Direkt vor uns die spanische Treppe - durch Unmengen an Touristen bevölkert. Weiter zum AS Rom-Store, der uns zwei Karten für die Gegengerade für je 45 Euro verkaufte. Damit war die wichtigste Hürde genommen und man konnte die Zeit bis zum Spiel für eine entspannte Visite der wichtigsten kulturellen Attraktionen nutzen. Schon beeindruckend, dass auf dem Petersplatz zu Ostern und Weihnachten über 15.000 Menschen den Urbi et Orbi entgegen nehmen! Noch schnell zwei Bier geholt, auf den Pincio-Hügel geklettert und den Sonnenuntergang über der Stadt genossen. War einfach mal spektakulär.

Abendbrot sollte es auch geben, ich hatte mich zwar auf Pizza gefreut, doch man landete beim Mexikaner. Ging auch, hat geschmeckt. Jetzt auf zum Stadio di Olimpico. Am Einlass die Frage: "Do you have a lightfire?" Hat mich amüsiert. Nachdem zum zweiten Mal der Name auf dem Ticket mit dem im Ausweis abgeglichen war, ging's die große lange Treppe rauf und siehe da: Ein gut gefüllter Gästeblock! Auf Roma-Seite konnte man eine recht gute Klientel erkennen, die schon ordentlich sang! Zum Intro auf der Heimseite viele Schwenker und einiges an Pyro. Auch die laute brachiale Sangeskunst wusste zu gefallen. Bei den Gästen ein ähnliches Bild, einige Blinker und schätzungsweise 2.000 Napolis geschlossen und laut singend! Die Roma das ganze Spiel über gut zu hören: Der ständige Schwenkereinsatz wurde immer mal wieder mit einem Bengalo garniert. Die Napolis feuerten ihr Team erst ab der zweiten Hälfte richtig an, was auch gut aussah, wenn alle mitmachten. Neapel machte das Spiel und ging durch einen Elfer kurz nach der Pause in Führung. Geiler Torjubel im Gästeblock. Zum Ende plätscherte alles etwas dahin. Einige ältere Italienfahrer reißt das hier bekanntlich nicht mehr vom Hocker, mich überzeugten das geile Stadion, die super Atmosphäre und auch die Fans. Die Napolis zogen das Ding auch verdient! Nach dem Spiel noch ein kleines Andenken mitgenommen und dann zurück zum Aeroporto Ciampino. Auf samtweichem Flughafenboden verbrachte die Nacht. Der Rückflug nach Deutschland verlief ereignislos und so trennten sich in Karlsruhe zufrieden die Wege.

Marc