Zentralstadion Leipzig
Der Weg zum Umbau des Zentralstadions
Trotz immer wieder durchgeführter Modernisierungen erfüllte das Zentralstadion heutige Anforderungen nicht mehr. Nach dem Abstieg des VfB Leipzig aus der Bundesliga 1994 und dem Umzug in das kleinere Bruno-Plache-Stadion wurde das Areal nur noch für vereinzelte Veranstaltungen genutzt. Das Unkraut in den Betonritzen der Tribünen wuchs bald schneller als der Rasen auf dem Spielfeld. Das langsam verrottende Stadion belastete die Stadtkasse mit jährlich drei Mio. DM Betriebskosten. Da erschien die Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um die Austragung der WM 2006 und die Aufnahme Leipzigs in die Liste potenzieller Spielorte wie ein glücklicher Wink des Schicksals.
Im April 1996 lobte die Stadt Leipzig ein mehrstufiges Auswahlverfahren für einen Projektentwickler aus, der ein Betreibungs- und Finanzierungskonzept für den Umbau erarbeiten sollte. Den Zuschlag erhielt ein von Wirth + Wirth Architekten geleitetes Konsortium. Ursprünglich sollte das Stadion bereits im Jahr 2000, zum 100. Gründungsjubiläum des DFB, wieder spieltauglich sein. Ungelöst blieb indess die Frage der Finanzierung. Die Stadt Leipzig legte im Oktober 1997 die Höchstgrenze ihres finanziellen Beitrages am Gesamtinvestitionsvolumen auf 60 Mio. DM fest. Im August 1998 sicherte die Bundesregierung eine Fördersumme von 100 Mio. DM zu. Damit sollten die Pläne des DFB zur Ausrichtung der WM 2006 nachhaltig unterstützt werden.
Aus Anlass des 100. DFB-Geburtstages wird schließlich im Januar 2000 der Grundstein für das neue Stadion gelegt. Als Bauherr und Betreiber war die Londoner RH Sanbar Group vorgesehen. Vetraglich war jedoch noch nichts vereinbart und im Frühsommer 2000 scheiterten die Verhandlungen. Nach Vergabe der WM 2006 an Deutschland beschließt der Leipziger Stadtrat im Juli 2000, den Bau zunächst in eigener Regie voranzutreiben. Am 27. September 2000 erhielt auf einer Sondersitzung des Stadtrates schließlich die EMKA Immobilien Beteiligungs GmbH den Zuschlag zum Umbau und zur Betreibung des Zentralstadions für 15 Jahre. Alleiniger Gesellschafter ist Kinowelt-Chef Dr. Michael Kölmel. Die EMKA konnte sich gegen ein Konsortium aus der Deutschen Beamtenvorsorge Immobilien Holdung AG München und der Wund Objektbau durchsetzen. Im Dezember 2000 beginnt der Umbau.