Nach einem arbeitsreichen Tag noch joggen gehen? Für viele Menschen ist das keine Plage, sondern ein Ausgleich. Aber was passiert da eigentlich im menschlichen Körper, warum empfindet er Strapazen als wohltuend? Hierfür ist unsere Psyche verantwortlich. Sport wird als positiv empfunden, wir überwinden uns zu etwas, wir leisten etwas, wir sind stolz auf uns. Die Gefühlsregung lässt sich mit jenen von Glücksspielern vergleichen, wenn sie Eye of Horus online spielen und emotional mitgerissen werden. Aber im Sport gibt es noch weitere Arten von Gefühlen und manchmal können sie sogar eher negativ wahrgenommen werden.
Freude und Wohlbefinden im Sport – woher kommen sie?
Emotionen können nicht nur Sportler selbst, sondern auch Zuschauer und Fans betreffen. Adrenalin, Leidenschaft, Wut, Enttäuschung – alles spielt eine Rolle. Beim Hobbysportler und Jogger überwiegen positive Emotionen, vorausgesetzt die Sportart wird aktiv betrieben. Wer sich vom Fernseher fesseln lässt und seine tägliche Dosis Sport schleifen lässt, kann sich darüber schon einmal ärgern. Eine wichtige Rolle bei positiven Emotionen spielen die körpereigenen Endorphine , die beim Sport ausgeschüttet werden. Serotonin, Dopamin und Endorphin fließen durch den Körper und verbleiben dort. Schon nach 20 Minuten wird der Dopaminspiegel gesteigert, was für gute Stimmung beim Sport sorgt.
Betätigung, die nicht im Leistungssektor angesiedelt sein muss, wird die Ausschüttung verstärkt. Das kann positive Auswirkungen auf seelische Erkrankungen, aber auch auf das generelle körperliche Wohlbefinden haben.
Leidenschaft im Sport – wenn Emotionen übermäßig werden
Während wir beim Joggen ein überwiegend positives Körpergefühl haben und die Psyche vom Sport ebenfalls profitiert, kann es im Leistungssport anders aussehen. Hier liegen Freud und Leid sehr nahe beieinander und viele Matches sind hochemotional für Zuschauer und Athleten. Leistung ist grundsätzlich subjektiv, doch der Leistungssportler hat stets sein Ziel vor Augen. Beim Mannschaftssport ist es das Streben nach dem Sieg.
Treten beim Fußball zwei Mannschaften gegeneinander an, geht es nicht um den Spaß. Es geht darum, ein faires und sportliches Spiel zu erleben und am Ende als Sieger vom Platz zu gehen. Klar ist aber von Anfang an, es kann nur einen Sieger oder zwei Verlierer geben (unentschieden). Während eines solchen Spiels durchleben Sportler (und Fans) eine Welle der Emotionen. Beziehen wir uns auf ein Fußballspiel, können sie wie folgt aussehen:
● Adrenalin während des gesamten Spiels
● Vorfreude auf einen vorgestellten Sieg
● Unsicherheit bezüglich des Gegners und Angst
● Endorphin-Schub, wenn für die eigene Mannschaft ein Tor fällt
● Panik und Angst, wenn der Gegner ein Tor schießt
Bei den Fans hat sich interessanterweise gezeigt, dass sie für starke Gefühle leiden müssen. Wenn ein Fußballspiel von Anfang an reibungslos abläuft und der Fan nie um den Sieg bangen muss, ist die Emotionalität geringer. Wenn hingegen das entscheidende Tor der eigenen Mannschaft erst in der 89. Minute fällt, ist der Gefühlstaumel deutlich stärker ausgeprägt.
Emotionale Ausgeglichenheit ist die wichtigste Basis für Erfolg
Zu viel Glück und zu viel Frust können dazu führen, dass die sportlichen Leistungen leiden. Wenn ein Fußballspieler während des Matches aggressiv ist, wird er entsprechend auftreten und seine Mitspieler unter Druck setzen. Wenn er hingegen zu siegessicher und fast schon arrogant auf den Platz geht, wird er ebenfalls keine adäquate Leistung zeigen.
Zu starke Emotionen können schlechte Leistungen fördern, daher ist psychische Ausgeglichenheit ein wichtiges Standbein beim Sport. Positive und auch negative Emotionen sind gewollt, sonst würde der Sinn des Sports verloren gehen. Angst ist beispielsweise zwar grundsätzlich ein belastendes Gefühl, kann Sportler aber anspornen und die Leistungen steigern. Entscheidend ist, dass die Gefühle nicht überhandnehmen. Aus Panik vor dem Gegner die eigene Leistungsfähigkeit nicht abrufen zu können, ist ein Problem, was den Leistungssport negativ beeinflussen kann.